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Das Frühstück mussten wir uns in diesem Appartement selbst machen, alle Zutaten und Gerätschaften waren vorhanden, auch eine originale Haushalts-Caffettiera und Milch. Die Gebäckauswahl allerdings bestand aus einem Sortiment abgepackter Teilchen. 
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Wir zahlten, verabschiedeten uns und fuhren zunächst zu einem Supermarkt, um uns wieder mit Obst und Wasser einzudecken. Dann ging es auf einer langen, stark befahrenen Straße hinaus ins flache Land. Das war, mit knapp überholenden Lkw und Campern, lärmenden Motorrädern und einfach durch die Menge des Verkehrs ziemlich lästig. 
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Erst später kamen wir auf ruhigere Wege. Längere Zeit ging es auf einer gut befahrbaren Staubstraße vorbei an verstreut gelegenen Bauernhöfen, deren Ruinen und ihrer wiedererstandenen Daseinsform als Landsitze wohlhabender Städter oder Ferien-Resorts. Das ging recht flott dahin und war landschaftlich sehr reizvoll.
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Der Routenplan sah vor, daß wir anschließend recht steil nach Cortona aufsteigen sollten. Es war sehr heiß, der Weg, den wir vor uns sahen, war steil und die Karte zeigte uns, daß wir nur hinauf fahren würden, um der mittelalterlichen Stadt die Ehre zu geben und dann auf der anderen Seite wieder herunter zu fahren. Wir überlegten eine Weile und entschieden uns dann für den leichteren Weg. Auf einer anderen Straße konnten wir den Berg auf mittlerer Höhe umrunden, die Aussicht genießen und dann in Richtung auf den Lago Trasimeno abfahren und dabei wieder die geplante Route treffen. 
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So hatten wir die Steigung gemieden, die uns am meisten Sorgen bereitet hatte, aber das Ende der Tagestour war auch so noch anstrengend genug. Ein Stück weit fuhren wir auf einem Autobahn-Zubringer mit starkem Verkehr, es war heiß und gab wenig Schatten, es ging immer wieder einmal leicht bergauf und als wir die Gegend des Trasimeno erreicht hatten, konnten wir nicht, wie in unserer Phantasie, am See entlang radeln, sondern hatten zeitweise sogar die Autobahn zwischen uns und dem Wasser und mussten immer wieder leicht auf und ab. 
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In Passignano verfransten wir uns am Ende auch noch und fuhren unnötiger Weise in einen oberen Ortsteil, während unser Hotel an der Straße lag, die direkt am See entlang verläuft. Wir fanden es schließlich, wurden freundlich und ohne lästige Konversationsgirlanden empfangen, konnten unsere Räder gut verstauen und bekamen unser Zimmer. 
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Nach Duschen und Ruhepause gingen wir hinaus und an den See, der uns mit Passagierschiffen, Anlegestellen und Segelbooten sehr an die oberbayerischen Seen erinnerte. Wir liefen noch über schmale Treppenaufgänge und schmale Straßen hinauf in die obere Stadt, die ganz oben in einem Viertel nobler Villen mit See- und Fernblick endet. Dann besuchten wir noch die Plattform bei der Rocca Medioevale und genossen schließlich am Ufer bei einem Aperol Spritz den kitschigsten Sonnenuntergang über dem See. 
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Danach gingen wir auf Essenssuche, fanden die Trattoria, die wir schon vorher ausgesucht hatten, belegt und entdeckten so in einer nur wenig abgelegeneren Straße ein Lokal, wo das sonst oft suspekte Touristenmenü außerordentlich schmackhaft und reichhaltig war. Wir hatten Muscheln, verschiedene gegrillte Meeresfrüchte, Salat und eine Creme Brulé und waren sehr zufrieden. Zum Abschluss setzten wir uns an die Seepromenade, beobachteten Passanten und Halbwüchsige, die ein Raufturnier austrugen. Wir gingen schlafen.

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Das Frühstück, das wir für halb neun bestellt hatten, ließ auf sich warten, umso mehr wurden wohl andere Gäste davon überrascht - wir hatten die falsche Zimmernumer auf die Bestellkarte geschrieben. Als es dann kam, war es wie erwartet: Saft, Kaffee, heiße Milch und ein Gebäckteilchen. Italienisch karg also, aber gut. Wir packten auf und verließen das charmante Haus.

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In einem riesigen Supermarkt besorgte Friederike noch reichlich Wasser, Trauben und etwas Käse, dann kreisten wir noch einmal durch den Ort und verfingen uns zunächst im Gewirr eines großen Verkehrsknktens, weil wir zuerst nicht glauben wollten, daß wir auf einer Hauptstraße fahren sollten.

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Das war aber so, und so begann unser Aufstieg in reichlicher Gesellschaft. Später wurde unsere Straße kleiner und weniger befahren, wand sich in Serpentinen hinauf und wir hatten wundervolle Ausblicke über die typische toskanische Berglandschaft.

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In Leccio überraschte uns ein Gewerbegebiet mit Outlets großer internationaler Modemarken. Ich dachte an Roberto Saviano und seine Schilderung toskanischer Swestshops, in denen Chinesen für die Mafia gefälschte Markenmode produzieren. Gerade in dem Moment begegnete uns ein Fahrzeug der Guardia Finanzia...

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Wir sahen viele Olivenhaine und Weinberge, rochen die würzige Luft und kamen im milden toskanischen Abendlicht nach Arezzo. Das Hotel war auch schnell erreicht, das Einchecken war etwas chaotisch, weil der sehr umständlich beflissene Manager seinen Wortschwall synchron in dreierlei Sprachen auf mehrere zugleich angereiste Gäste ergoss und dabei bald selbst ziemlich aus dem Takt kam. Das Gebäude ist eigentlich ein Appartementhaus und unser Zimmer riesengroß, mit einem normalen Balkon und einem, der dadurch gebildet wird, daß das Haus spitz zuläuft und sich der Architekt da eine Struktur aus eckigen Betonsäulen und Zwischenräumen ausgedacht hat - ein zugiger Platz, ideal zum Wäschetrocknen und so nutzten wir ihn dann auch. Zwischen den Säulen hindurch sieht man nicht weit entfernt den Bahnhof von Arezzo und am Haus entlang fahren die Züge.

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Wir breiteten uns aus, wuschen Handwäsche und gingen dann in die Altstadt zum Abendessen. Die Qual lag in der Wahl, denn es gibt zahlreiche Lokale unterschiedlicher Art und es dauerte, bis wir uns entscheiden konnten, dann aber war es gut. Friederike bekam Pizza, ich Trippa (Kutteln).

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Daß wir nun wirklich im südlichen Sommer gelandet sind, zeigte das bunte und laute Straßenleben, das uns spät am Abend draußen empfing. Wir kauften uns noch ein Eis, setzten uns damit auf eine Bank vor der Eisdiele und beobachteten das muntere Treiben vor allem junger Leute.

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Die Nacht war sehr ruhig und durch das Gewitter, das in der Nähe vorbeigezogen war, auch angenehm kühler - verglichen mit den Nächten zuvor, denn auch hier konnten wir leicht auf jede Zudecke verzichten. wpid-studio_20150810_193026.jpg

Zum Frühstück gab es Obst und verschiedenes süßes Gebäck zum Kaffee. Auf die je zwei abgepackten Zwiebackscheiben verzichteten wir, auch auf die Marmeladenportiönchen. Der Mangojoghurt schmeckte ziemlich künstlich. Die Dicke saß an der Rezeption vor einem großen Monitor und sah fern. Die Gouvernante fegte die Lobby. Im hinteren Garten saß ein apathischer Greis. Der einzig völlig normal wirkende Mensch war der "marito" der Dicken, der emsig umherlief und Dinge erledigte.
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Der Himmel war bedeckt und es hatte tatsächlich merklich abgekühlt. Wir holten unsere Räder aus dem Heizungskeller und machten uns auf den Weg. Oft vom Rückenwind geschoben, bisweilen auch von Seitenwind bedrängt, fuhren wir ein wenig im Zickzack durch die weite Ebene. 
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Schemenhaft tauchten im Süden die Berge auf, die wir nicht erklimmen wollten, denn der Aufstieg wäre höher und steiler gewesen, als der Alpenübergang. An der Peripherie von Bologna kaufte ich mir in einem großen Sportcenter eine gepolsterte Radlerhose, denn mein Sitzfleisch verlangte nach Schonung. 
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Das Navi führte uns auf einer der üblichen netten Sightseeingrouten durch normale Wohngegenden zum Bahnhof Bologna Mazzini, von wo aus wir heute ein Wenig mit dem Zug fahren wollten. Bologna Mazzini liegt auf einer Brücke und ist über Treppen und Aufzüge erreichbar. Auskunft gibt es nicht. Wir orientierten uns, kauften an einem Automaten mit vorzüglicher Benutzerführung Fahrkarten für uns und die Räder und gingen zum Kaffeetrinken in eine nahe Bar, wo uns ein Ukrainer ein Gespräch über dies und jenes aufdrängte. 
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Beizeiten machten wir uns auf zum Bahnhof, mißtrauten dem einen Aufzug, der sehr seltsame Gerãusche von sich gab und nahmen den anderen, der uns einzeln wohlbehalten nach oben zum Bahnsteig brachte. 

Als der Zug kam, liefen wir ganz nach vorne, wo wir das Fahrradabteil entdeckt hatten. Unsere Räder durften da bleiben, uns selbst dirigierte der Schaffner in den nächsten Wagen, denn der erste war gesperrt, weil die Beleuchtung nicht funktionierte. So gelangten wir nach Prato, wo wir umsteigen sollten. Unterwegs ging draußen ein sehr heftiger Regenguss nieder. 

In Prato raus aus dem Zug, runter mit dem Lift, rauf mit dem Lift, wir kamen in Übung. Überall wurden nun zunehmende Verspätungen angezeigt. Ein Zug fiel ganz aus Zum Glück nicht unserer. Vor den Anzeigetafeln bildeten sich Gruppen debattierender Menschen. Eine halbe Stunde später als erwartet kam unser Zug. Er war fast leer und so stark gekühlt, daß wir wärmere Kleidung auspackten. Die konnten wir dann auch beim Aussteigen gebrauchen, denn es war merklich kühler und nieselte leicht. 
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Der Aufzug am Bahnhof in Pontassieve war zu klein für ein Fahrrad. Ich führte meines voll beladen ganz langsam die Treppe hinunter, Friederike zog es vor, Gepäck und Fahrrad einzeln zu transportieren. Der Ausgang des Bahnhofs war dann zum Glück ebenerdig und eine kurze Fahrt brachte uns - wie fast immer zielgenau navigiert - zu unserer Unterkunft. 
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Das B&B, das Friederike über Booking gefunden hatte, erwies sich als sehr nette Wahl. Der Empfang war zugleich effizient und herzlich, das Haus war voller Kunstobjekte der lustigsten Art und zugleich voller nützlicher und praktischer Ideen. So gab es, um nur ein Beispiel zu nennen, folierte Karten für die Auswahl des im Zimmer zu servierenden Frühstücks, einen Folienstift zum Ankreuzen und an der Rezeption einen Kasten zum Einwerfen der ausgefüllten Karten. Vieles war auch verspielt und verwirrend und bei der Abreise würden wir darauf achten müssen, daß sich nicht einzelne unserer eigenen Sachen in der bunten Vielfalt verirren und zurückbleiben. Auch ökologischer Geist wehte. Warmwasser wurde mit Sonnenenergje erzeugt, es gab ein Geheft mit Hinweisen zu sonstigen umweltschonenden Verhaltensweisen 
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Etwas zum Abendessen zu finden, war in dem Ort gar nicht so einfach. Wir konsultierten Hinweise im Hotel, liefen eine Weile durch den Ort, in dem nur einige modern gemeinte Bausünden hervorstechen, wie ein nachts in wechselnden Farben angestrahltes Aufzugsgebäude zu einem höher gelegenen Ortsteil, fanden eine nichtssagende Pizzeria und schließlich, mit Hilfe von OpenStreetMap ein ganz nettes Lokal mit einer gut deutsch sprechenden Wirtin und recht gutem Essen. Auf die sortenreiche Auswahl deutscher Biere haben wir verzichtet und sind beim Rotwein geblieben. 

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Zum Schutz gegen Mücken hatten wir den Rolladen fest geschlossen gelassen, so daß es in unserem Zimmer auch nach Sonnenaufgang stockfinster blieb, und nachdem wir uns im Laufe der Zeit auch einigermaßen an das laute Geräusch der Klimaanlage außen am Haus gewöhnt hatten, verschliefen wir bis um halb Neun.

Wir standen auf, packten, holten unsere Fahrräder und verließen das Hotel. In einer Bar frühstückten wir auf italienische Art mit Kaffee und Gebäck, dann machten wir uns auf den weiteren Weg durch die endlose Ebene.

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Wir kamen an Ruinen verlassener Bauernhöfe vorbei,

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passierten kleine Städte und Ortschaften die heute, am Sonntag, wie ausgestorben wirkten,

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deckten uns in einem Supermarkt mit Semmeln, Trauben, Milch und acht Litern Wasser ein,

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fuhren lange Zeit auf den Dämmen des Po,

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machten Rast in irgndeinem Ort, zwischen Sportplatz und Kirche,

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sahen Bewässerungsanlagen, Wehre und andere Flussbauwerke,

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rochen Feigenbäume, frisch gedroschenes Getreide und den Gestank aus der Massenhaltung von Huhn und Schwein. Wir orientierten uns an zahllosen Kreuzungen und Kreisverkehren,

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sahen heute kaum Radler, aber viele Erntefahrzeuge und große Transporter mit Getreide, gehäckseltem Futtermais und Tomaten.

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Lange folgten wir einer Spur von Tomaten, die offenbar einer der überladenen Lkw verloren hatte, alle hundert Meter eine, beim Kurvenfahren im Kreisverkehr einige mehr.

Wir sahen überfahrene Katzen, Igel und vor allem große, langschwänzige Ratten in beachtlicher Zahl. In der Luft viele Reiher, einmal Rebhühner, auf Stromleitungen aufgereihte Ringeltauben, aufflatternde Starenwolken.

Pappelplantagen sind auch eine Spezialität der Gegend,

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und Hirseanbau, den ich noch nie in Natur gesehen hatte.

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Als wir im Hotel ankamen, erhob sich eine dicke ältere Lady schwerfällig aus dem Fernsehsessel und checkte uns schnaufend ein. Während wir duschten, donnerte es draußen kräftig, aber Regen blieb aus.

Wir aßen im Hotel unter der Regie einer etwas gestrengen aber korrekten Kellnerin, die einzigen weiteren Gäste waren sechs Monteure, unter ihnen ein Senegalese. Das Essen war gut.

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Die Nacht war gut, nur gegen sechs Uhr früh begann ich die Ansagen wahrzunehmen, die in kurzen Zeitabständen vom Bahnhof herüberwehten: (Bimbam) "Attenzione! Treno in transito al binario due. Allontanarsi dalla linea gialla." Zweimal nacheinander, dann das Rauschen des Zuges. Wir drehten uns noch ein paarmal zur Seite, aber dann war doch Zeit, aufzustehen. 
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Das Frühstück begann zäh. Eine der Damen, die wir schon am Vortag kennen gelernt hatten, richtete ein wenig unseren Tisch her, stellte sich aber selbst als Gästin vor. Erst nach einer Weile erschien auch die Signora und brachte Semmeln, Hörnchen, Butter, Marmelade und einen bitteren Kaffee, der Tote hätte erwecken können. 

Mit dem Bezahlen ging es ebenfalls etwas holprig, denn inzwischen telefonierte die Signora, anscheinend handelte es sich um einen Trauerfall. Hoffentlich nicht in der Runde der betagten Gäste vom Vorabend. Nebenher schrieb sie unsere Rechnung für Zimmer und Abendessen und kassierte. Beinahe hätten wir in dem Chaos noch vergessen, unsere Personalausweise zurückzuverlangen, die sie bei unserer Ankunft verlangt hatte. 
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Schließlich waren wir aber doch richtig auf der Straße und fuhren weiter gen Süden. Die Berge wichen seitlich zurück, zwischen uns und der Ebene lag nur noch ein Höhenzug, auf dem sich fleißig vier Windräder drehten. Auf der Autobahn, an der wir ein ganzes Stück entlang fuhren, herrschte zähfließender Verkehr bis Stau. 
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Der Berg, den wir noch zu überwinden hatten, war nicht ganz leicht zu nehmen, auch wenn wir inzwischen wieder ganz gut in Übung sind. Dafür gab es oben eine weite Aussicht in das Tal, aus dem wir gekommen waren, und auf der anderen Seite ging es so flott und steil bergab, daß wir die Leute schier bedauerten, die uns entgegen kamen. 
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Die Karte auf meinem Navi hatte uns schon verraten, daß unten im Berg ein Kanal verlief. Als wir die Stelle erreicht hatten, wo er wieder hervortritt, ging unser Weg am Kanal entlang weiter, auf dem Damm, über Brücken neben dem Wassertrog, bis kurz vor Verona. Leicht und schnell gelangten wir in die Stadt hinein, umrundeten die Piazza Brà und ließen uns dann vor einem Café nieder. 
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Anschließend wies uns OpenStreetMap auf meinem Smartphone wieder einmal rasch den Weg zu einer Trinkwasserstelle, wo ein kleiner Junge selbstvergessen aus einem Plastikschälchen trank und vergoss und ein Mädchen nicht von dem Druckknopf weichen wollte, mit dem der Hahn geöffnet wird, so daß sie allen Leuten beim Zapfen half. 
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Verona wieder zu verlassen, war sehr viel schwieriger, als hinein zu gelangen. Wir fuhren auf langen breiten Ausfallstraßen, durch riesige Kreisverkehre, endlose Gewerbegebiete und Vororte, bis wir an die Peripherie gelangten und sich die platte Weite der Poebene vor uns ausbreitete. Die Hitze machte uns an diesem bisher heißesten Tag des Jahres sehr zu schaffen. Hatte uns aus den Bergen heraus noch der kräftige Rückenwind geschoben, der auch die Windräder trieb, so stand jetzt die Luft und an manchen Stellen fuhren wir wie gegen eine Wand aus Hitze, wie bem Öffnen eines Backofens. In einem großen Supermarkt auf dem Land kauften wir Obst und Wasser. Unser Durst war enorm. 
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So waren wir recht froh über den Dunst, der nachmittags das Sonnenlicht dämpfte, und über einzelne dünne Wolkenschleier, die etwas Schatten spendeten.
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An unserem Hotel in Bonferraro stand eine Telefonnummer, die wir anrufen mussten. Nach zehn Minuten kam dann mit dem Auto ein überaus freundlicher junger Mann, der uns einließ und uns zusätzlich zu unserem Zimmer auch noch den Schlüssel zu einem Laden-Appartement im Parterre überließ, damit wir dort unsere Fahrräder einstellen konnten. 

Wir genossen den Komfort von Klimaanlage und Dusche und gingen dann in eine nahe Trattoria, in der die Gäste statt Antipasto, Primo und Secondo nacheinander mehrere Portionen verschiedener Risotti aßen. Schließlich waren wir in einem Reisanbaugebiet und das wurde hier wohl ausgiebig zelebriert. Gemüse oder gar Salat haben wir in dem Lokal nirgends gesehen. Wir fühlten uns schon nach je einer Portion gut gesättigt und probierten zum Abschluss noch "Mustarda e Grana", pikant in Senf eingelegte Früchte mit würzigem Hartkäse. So war auch unser Salzhaushalt nach dem schweißtreibenden Tag wieder ausgeglichen. 

Den weiteren Abend verbrachten wir mit Bloggen und Planen für die nächsten Etappen. Die Fotos zum Text macht übrigens, eines alle dreißig Sekunden, eine an meinem Fahrrad befestigte GoPro-Kamera. Daher der bisweilen extreme Weitwinkel-Effekt, der ganz witzige Verfremdungen schafft.

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Der gestrige Tag war heiß gewesen und in der Nacht kühlte es nicht wesentlich ab. Um dem Straßenlärm zu entgehen, probierten wir es mit der Klimaanlage, aber die erwies sich als nicht besonders leistungsfähig. So folgten dem heißen Tag eine heiße Nacht - und wiederum ein heißer Tag.

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Wir starteten etwas eher als sonst, verließen den Ort und folgten weiter dem Radweg, der heute über weite Strecken auf Flussdämmen verlief.

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In Trento versorgten wir uns mit Semmeln, Käse, Tomaten und einer großen Tüte Weintrauben. Dann setzten wir uns an der Piazza del Duomo vor ein Café und sahen der Feuerwehr zu, die mit einem riesigen Kran verkohlte Balkenstücke aus der Glockenstube der Torre Civica barg. Dort hatte es, wie wir Internet-Berichten entnahmen, vor drei Tagen ordentlich gebrannt, vermutlich durch einen Kurzschluss.

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Bald nach Trento kamen wir an einem kleinen Flughafen vorbei, von dem aus ein Kleinflugzeug die Segelflieger aufzog, die wir schon länger beobachtet hatten. Weiter ging es auf Dämmen durch das mal eng werdende, dann wieder sich weitende Tal. Zeitweise kam kräftiger heißer Gegenwind auf, der uns keine Kühlung verschaffte. Nur wenn beidseitig der Strecke Bäume und Sträucher standen, war es angenehm kühler. Dafür fanden wir auch heute immer wieder Wasserstellen, wenn auch nicht so häufig wie am Vortag.

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In Rovereto machten wir nochmal Kaffeepause, dann ging es mit einigen hitzebedingten Halten weiter, mal auf den Dämmen der Etsch, mal durch ausgedehnte Weingärten, mal links das eine, rechts das andere. Immer wieder freuten wir uns über den Geruch den Feigenbäume in der Hitze verströmen und den wir intensiv mit Reisen in südlichen Ländern verbinden. Leider bildeten etliche Kläranlagen, die wir passierten, dazu einen eher unwillkommenen olfaktorischen Kontrast.

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Unsere Wasservorräte waren mehrere Male geleert und wieder aufgefüllt, Tomaten und Trauben aufgegessen, als wir schließlich in Rivalta ankamen. Im Hotel Olivo verursachten wir eine kleine Welle der Aufregung unter einigen alten Frauen. Sie liefen und riefen, bis es ihnen mit Hilfe eines dicken Mannes gelang, die Gittertür des Eingangs aufzuschließen, hinter der sie hervorlugten. Schließlich kam auch noch eine Jüngere, die unsere Papiere verlangte, gleich wieder verschwand, um kühles Wasser für uns zu holen, dann den Schlüssel aushändigte, uns in die Garage geleitete, damit wir unsere Räder einstellen konnten und schließlich auch noch für Strom in unserem Zimmer sorgte, das wir mit südländisch heruntergelassenem Rolladen und finster vorgefunden hatten.

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Mit kühlem Duschen versuchten wir, die Schweissströme zu beenden, die an uns herunterflossen. Schließlich gingen wir zum Abendessen, wo es (leider etwas trockene) Tagliatelle mit schwarzen Trüffeln gab, und neben anderen Gästen eine Geburtstagsgesellschaft überwiegend betagter Herrschaften, die uns ein Wenig wie ein skandinavischer Dogma-Film erschien. Zeitweise glaubten wir, die unterschwelligen Spannungen mit Händen zu greifen. Wir blieben sitzen, bestellten noch etwas Rotwein und genossen den kühler werdenden Abend.

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Die Tische zum Frühstück waren nach Zimmern durchnummeriert. Es gab ein ganz ordentliches Buffet und auch der Kaffee, der in Warmhaltekannen auf den Tischen bereit stand, war besser, als am Vortag. Die Gäste kamen uns großenteils etwas grantig vor, was an den Folgen des feuchtfröhlichen Grillfestes gelegen haben mag. Die kleine Kellnerin, die uns am Abend durch merklichen Zungenschlag aufgefallen war, schien wieder fit. Während wir vor dem Hotel unsere Räder bepackten, sammelte der junge Wirt seine Hausgäste zu einer kleinen Exkursion. Ein riesiger Schäferhund war auch dabei.

Wir hatten uns vorgenommen, bei der Abreise nochmal durch die hübsche Altstadt von Chiusa zu fahren, kauften dabei Obst und Tomaten, Friederike wusch sie am Brunnen vor dem Lokal, wo wir am Vortag gegessen hatten, dann fuhren wir los.
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Die Route begann etwas wellig, ging aber nach einiger Zeit in einen sehr angenehmen Bahntrassenweg über, wo wir mit recht konstantem Gefälle über alte Brücken und durch kühle dunkle Tunnels dahinfahren konnten. Ähnlich angenehm ging es dann weiter bis Bozen, wo wir in einem Café an der Piazza Walther Rast machten.

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Bozen bezeichnet sich als Fahrradstadt und tatsächlich wird da recht viel geradelt, wir fanden gut ausgebaute Wege und es gibt sogar Luftpumpenstationen. Der weitere Weg lief so angenehm dahin, wie wir das schon für die Abfahrt vom Brenner gewünscht hätten. Der Radweg ist gut ausgebaut, es gibt Rastplätze und Trinkwasserstellen und beides brauchten wir, denn es war enorm heiß und es gab im weiteren Verlauf kaum schattige Abschnitte.

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An einem Rastplatz saßen wir in einer Weinlaube und probierten ein paar von den noch kleinen aber schon schmackhaften Trauben. An den Wasserstationen trafen wir andere Radler, die sich ausgiebig frisch machten. Es waren, einzeln und in Gruppen, ungeachtet der Hitze ziemlich viele Radler unterwegs. Wie wir, ordentlich bepackt, für eine lange Reise, oder fast ohne Gepäck mit dem Rennrad, darunter einige zähe, gegerbte ältere Männer. Eine Gruppe von Österreichern, die wir trafen, zwei Männer, zwei Frauen, waren ganz leicht unterwegs und erzählten,dass ein fünfter Mann ihr Gepäck transportierte. Sie berichteten, dass es über vierzig Grad habe. Viel fehlte bestimmt nicht.
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Wir waren gut in der Zeit und gönnten uns häufige Pausen. Heute nicht wegen Steigungen, sondern wegen der enormen Hitze. Am Ende erreichten wir Grumo/Mezzocorona, wo wir uns schließlich, zu unserer nicht geringen Überraschung vor einem Hotel wiederfanden, in dem wir vor zwei Jahren schon einmal übernachtet hatten. Damals kamen wir über den Reschenpass und kreuzten hier das Tal auf dem Weg nach Venedig. Deshalb hieß der Ort damals für uns auch "Mezzocorona" und nicht, wie heute, wo wir aus der anderen Richtung kamen, das am Kreisverkehr vor dem Haus angrenzende Grumo/San Michele.
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Der Mann an der Rezeption war unbeflissen wie einst und auch die Pizzeria nebenan existierte noch. Dort aßen wir denn auch zu Abend, nicht mit Bier, sondern mit Wasser und Wein, denn langsam wird es in allem echt italienisch.
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Die Nacht war ruhig, nachdem sich das Gewitter ausgetobt hatte, der Morgen war kühl und, als sich die Talnebel verzogen hatten, blau und klar. Das Semmelfrühstück war eher einfach und der Kaffee ging mir auf den Magen.
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Für die fünf Kilometer von Gries zum Brenner brauchten wir fast eineinhalb Stunden, weil wir uns Zeit ließen und immer wieder Pause machten. Als Bahnfahrer, die vom Brenner immer nur den eher einsamen Bahnhof kennen gelernt hatten, staunten wir über den belebten Ort. Wir ließen uns zur Belohnung für den Aufstieg auf einen Kaffee nieder, wurden von ein paar Leuten wegen unserer Tour und unserer Ausrüstung befragt und bestaunt, kauften Obst und fuhren weiter, in Erwartung einer gemächlichen Abfahrt.
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Zunächst fuhren wir auf und entlang der Staatsstraße, dann folgten wir einem Radweg, der ein ganzes Stück in ein Tal hinein und mit einigen Steigungen bei Gossensass wieder heraus führte. Auch der weitere Verlauf des Radweges enthielt ein paar Steigungen, die uns auf der Hauptstraße erspart geblieben wären. In Sterzing wuschen wir unser Obst an einem Trinkbrunnen, der nur drei dünne Rinnsale spendete.
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Ein Stück weit ging es dann entlang der Autobahn, bei Stilfes wieder weg von ihr und in steten Wellen mit unangenehmen Anstiegen und ein paar sehr steilen Abfahrten weiter, bis wir Bahn, Fluss und Autostrada schließlich wieder erreichten. Wir kamen nach Franzensfeste, dann ging es einen steinigen Weg steil aufwärts und wieder hinab, was eher unserer Vorstellung von einem Mountainbike-Trail entspach, als der gemütlichen Abfahrt, die wir erwartet hatten.
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Wieder am Eisack-Fluss entlang kamen wir nach Brixen und tranken Apfelschorle, während sich ein altes sächselndes Paar neben uns riesigen Eisbechern hingab.
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Das letzte Wegstück schließlich führte uns immer am Fluss entlang zum Zielort des Tages, Chiusa/Klausen. Da hatten wir im Laitacherhof reserviert und bekamen ein recht anständiges, aber etwas duster beleuchtetes Zimmer mit dem Charme der späten Siebzigerjahre, dunklem Holz, indirektem Licht aus der Vorhangblende und erbswurstsuppengrüner Sanitärkeramik.
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Die etwas wortreiche Dame vom Empfang legte uns sehr den heutigen Grillabend ans Herz, aber da ist das Angebot für Friederike als Vegetarierin ja eher bescheiden und es war uns auch nicht nach der Gesellschaft der übrigen Hausgäste.

So bezogen wir unser Zimmer und gingen später in die Altstadt, wo wir am Ende einer langen Gasse mit malerischen, zum Teil mittelalterlichen Häusern an einem netten Platz das Lokal zum Hirschen fanden, wo es zwar keine ausgestopften Jagdtrophäen gab, aber gutes Essen und interessantes naturtübes Bozener Bier. Wir waren von der Tagesetappe etwas enttäuscht gewesen, aber der Abend brachte das wieder in Ordnung.

Als wir im Hotel ankamen, war der Grillabend mit Heimatmusik noch nicht zu Ende. Wir setzten uns noch zu einem letzten Bier in den leeren Gastraum und nutzten den oben in unserem Zimmer nicht verfügbaren Internetzugang. Am Ende stand mit einer Hotelbuchung auch die nächste Reiseetappe fest.
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Heute gab es kein Frühstück. Unser erster Weg führte zum Supermarkt, um Obst und Tomaten zu kaufen. Der zweite Weg sollte in ein Café führen, aber das haben wir irgendwie verpasst und so folgten wir zuerst dem durch das weite Tal mäandernden Radweg innaufwärts.

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Später kamen Gewebegebiete, erstaunlicher Weise auch einige große Recyclingunternehmen, die ich an dieser Stelle eher nicht erwartet hätte, in Wattens die riesige Fabrik von Swarowski, die mit ihren wuchtigen Gebäuden und Anlagen den alten Ort vollkommen erdrückte. Dann kamen aber auch wieder Maisäcker, Krautäcker und große Felder mit Küchenkräutern. In Hall machten wir einen Abstecher zu einem Café am Fuße der Altstadt und gönnten uns ein verspätetes Frühstück aus Milchkaffee und österreichischen Kipferln zum Eintauchen.

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Dann ging es weiter, teils in unmittelbarer Nähe zu Auto- und Eisenbahn,  dann auch wieder am Inn entlang und schließlich hinein nach Innsbruck, wo wir langsam die Altstadt durchquerten.

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Auf der anderen Seite begann bald  in weiten Kurven der Anstieg aus dem Tal.

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Dann wurden die Kurven enger, die Straße weiterhin ansteigend aber nicht mehr so steil. Schon von weitem sahen wir hoch oben die weit gespannte Europabrücke der Autobahn, die wir schließlich unterquerten.

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Begleitet von Motorrädern, Campern, Pkw und gelegentlichen Lkw kamen wir nach Matrei, wo wir am starken Strahl eines Trinkwasserbrunnens unsere Vorräte auffüllen konnten, und schließlich in das ebenso malerische Steinach.

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Von da war es dann nicht mehr allzu weit bis zu unserem Tagesziel, Gries am Brenner, wo wir ein Zimmer im Weißen Rössl gebucht hatten.

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Man hatte uns offenbar erst später erwartet und so wurde das Zimmer erst hergerichtet, während wir unter Sonnenschirmen im kleinen Gastgarten hinter dem Haus gespritzen Apfelsaft tranken. Unser Zimmer war hell und licht und mit weißen Möbeln aus dem Hause Ikea eingerichtet, darunter die derzeit berüchtigte Kommode mit dem sprechenden Namen "Malm", die kleine amerikanische Kinder unter sich begräbt, wenn sie an den Schubladen zu klettern versuchen und niemand den Eltern die Aufbauanleitung vorgelesen hat, in der steht, man möge Malm kippsicher an der Wand befestigen. Auch hier, in Gries am Brenner, war dies nicht geschehen.

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Wir richteten uns ein, machten uns frisch, ruhten eine Weile und gingen dann nach unten in die Jägerstube zum Abendessen. Dort wimmelte es nur so von ausgestopftem Getier. Da gab es einen Dachs, Wiesel, Murmeltiere, an den Wänden Gamsköpfe und solche von Rehböcken, zahlreiche Geweihe, etliches Federvieh, mindestens zwei Wolpertinger, und in einer Ecke röhrte ein veritabler Sechzehnender mit brünftig herauspräpariertem Geschlechtsteil. Über unser Mahl schließlich wachte ein ebenfalls beachtlicher Hirschkopf.

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Wir ließen es uns schmecken, tranken noch ein Bier und gingen dann ungewöhnlich zeitig zu Bett. Der Tag war anstrengend gewesen und der nächste würde es nicht minder.

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Das Hotelfrühstück im Arabella Brauneck ließ keine Wünsche offen. Es gab allerlei kleine Semmeln und Brezen, Wurst, Käse, Schinken, Obadztn, Eier- und Fleischsalat, vorgeweichtes Getreideschrot, Quark, Joghurt und Vanillecreme, Rostbratwürste, Rührei, auf der Zunge schmelzenden gerösteten Speck, Croissants, Schoko-Rotwein-Kuchen und vieles andere mehr. Wir konnten natürlich bei weitem nicht alles probieren, aber einiges davon gönnten wir uns doch.

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Der erste Weg führte uns zu einem Schuhgeschäft, wo ich mir zusätzliche Löcher in meinen neuen Gürtel stanzen ließ, denn der Verkäufer auf der Auer Dult hatte meinen Leibesumfang deutlich unterschätzt und ich drohte, meine Shorts zu verlieren. Eine freundliche Schuhverkäuferin half dem ab.

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Dann ging es über die Isarbrücke und auf der Straße weiter nach Wegscheid, dann ans östliche Isarufer und entlang der Bundesstraße zum Sylvensteinsee und weiter am Walchen entlang, dann auf der Achenseestraße oder ihrer Nähe, dann sehr schön am Ufer des Achensees. In einem netten kleinen Wirtsgarten am See machten wir Pause und tranken Cafelatte. Eine arabische Familie mit jungen Frauen in Kopftüchern und einer älteren im Tschador war auch da.
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Hinter Maurach gab es eine kleine Verwirrung hinsichtlich des Wegverlaufs, aber so gelangten wir in den Genuss, die dampf- und rauchgetriebene Achensee-Zahnradbahn den Berg herauf keuchen zu sehen. Von da an ging es auf der serpentinenreichen Hauptstraße flott abwärts abwärts ins Inntal. Friederike brachte es auf 45, ich auf 59 km/h.
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In der Nähe von Jenbach gelangten wir zum Inn und von da an ging es immer in Tuchfühlung mit Auto- oder Eisenbahn innaufwärts. Kurz hinter Schwaz,  bei Terfens, wechselten wir ans rechte Innufer und kamen alsbald nach Kolsass und zur Pension Edelweiß, wo wir gebucht hatten. Ein Kuvert mit unserem Schlüssel hing schon an der Tür, die Rezeption war im Schreibwaren- und Andenkenladen unten im Haus, Zimmer und Bad waren einfach aber völlig in Ordnung. Wir machten uns frisch, wuschen etwas kleine Wäsche, ruhten uns aus und gingen dann hinaus, um das Gasthaus Steixner zu suchen,  das ein Handzettel im Zimmer empfohlen hatte.

Zuerst suchten wir in Richtung Kirchplatz, dann fragte Friederike ein paar Jungs, die in einer Garage an ihren Mopeds bastelten. Sie meinten, das wäre ganz schön weit, den  Berg rauf, drüben wieder runter, über den Bach, dann nach rechts. Die Anleitung stimmte, nach vielleicht 800 Metern waren wir da.

Der Gasthof war freundlich, das Essen gut die Gäste aus verschiedenen Ländern. Neben uns unterhielt ein freundlicher tiroler Bauer seine auswärtigen Freunde mit Geschichten aus der Gegend und verspeiste dabei einen beachtlichen Fleischspieß. Wir waren zufrieden und gingen zurück zur Pension.
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