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31. Juli – Buching – Rettenberg (60 km)

Die in kurzer Entfernung vorbeiführende Straße sorgte gegen Morgen für einigen Lärm, so dass wir noch eine Weile bei geschlossenem Fenster weiterschliefen. Beim Frühstück lange Wege zwischen unserem Tisch und dem in einem anderen Raum aufgebauten Buffet, das aber an Auswahl nichts zu wünschen übrig ließ. Wenn es angeboten wird, frühstücke ich gerne auch mal Rührei und Speck. Etliche kleine Kinder sorgten für akustische Untermalung.

Die späte Checkout-Zeit ließ uns trödeln und so verließen wir das Haus mit den Sinn- und Unsinnssprüchen, die anstelle von Bildern an die Wände gemalt waren, erst gegen Elf Uhr. Über uns kreisten bereits die Gleitschirmflieger, die auf einer nahen Wiese ihren Landeplatz hatten. Wir fuhren über weite Felder und sahen, wieder im Dunst, wie schon vor zwei Jahren, das Schloss Neuschwanstein liegen. In Schwangau lockte ein Trigema-Outlet zum Kauf von Unterwäsche, in Hohenschwangau herrschte dichtes Gedränge von Bussen und Touristen zu Fuß, die uns auch noch im Weiterfahren in der Aue von ihren weit abgelegenen Parkplätzen her entgegen kamen. Der Forggensee war bis auf ein weit entferntes Rinnsal leer, sein nackter Grund erstreckte sich in der gleißenden Sonne hell wie die Solfatara. Ein großes Ausflugsschiff lag ohne Wasser an der Anlagestelle.

Ein Stück weit folgten wir der Hauptstraße, dann kam ein recht steiler Aufstieg und bald gelangten wir zum Touristengetümmel am Hopfensee, wo sich ein Gastronomiebetrieb an den anderen reiht. Etwas weiter, in Hopferau, hatten wir vor einigen Jahren am Beginn unserer ersten Alpenüberquerung bei einem Metzgereigasthof schäbiges Quartier genommen. In Speiden machten wir Rast unter Bäumen bei einer Kirche, wo wir schon vor zwei Jahren einmal pausiert hatten. In Nesselwang kauften wir Wasser. Unser Trinkbedarf bei über dreißig Grad war enorm. Bei diesen Temperaturen war auch der nun folgende Anstieg auf etwa 1000 Höhenmeter kein Kinderspiel und nur mit zahlreichen Pausen zu schaffen. Am Ende ging es wieder in einigen rasanten Fahrten abwärts und wir erreichten schließlich Rettenberg, wo wir telefonisch reserviert hatten. Wir mussten eine Weile auf unseren Wirt warten und bekamen dann ein ordentliches großes Zimmer mit Balkon und Blick auf die großen Gärtanks des Engelbräu.

Gutes Abendessen und etwas zu viel Tamtam des umtriebigen Wirts gab es beim gut besuchten Italiener gegenüber dem Gästehaus, in dem wir vor zwei Jahren einmal übernachtet hatten. Damals hatte er gerade recht bescheiden angefangen. Der Tag war enorm anstrengend gewesen und so fielen wir schon ungewöhnlich früh ins Bett.