Morgens weckten uns Schulkinder, die schon kurz nach sieben Uhr die steile Gasse vor unserem Haus hinaufstiegen, in Pulks, wie sie Schulbus oder Fähre unten am Fluss abgeladen hatten. Das reichliche Frühstück war sehr detailfreudig hergerichtet und schien für sehr viel mehr Gäste auszureichen, als wir zu Gesicht bekamen. Als wir fertig gepackt hatten, holten wir unsere Räder, die die Nacht zwischen Weinflaschen, Nippes und krummen Weinkelchen im Laden des Hauses verbracht hatten und fuhren los. Der Bäcker war schnell gefunden, aber das noch recht neue Gebäude des Supermarktes im Ort stand leer und eine Passantin berichtete, dass der Inhaber schnell wieder aufgegeben hatte, weil alle hinaus ins Gewerbegebiet fuhren, wo sich Aldi und Kik und DM und Rewe und einiges Drumherum angesiedelt hatten. So mussten auch wir über die Brücke und hinaus und, gefoppt von der Wegweisung, auch ein ganzes Stück hinauf und wieder hinab, lauften Reisewaschmittel beim DM und Proviant beim Rewe und fuhren dann ganz hinunter an den Fluss und an diesem entlang dann weiter aufwärts.
Das ging zuerst recht gemütlich am Fluss und einer ruhigen Straße dahin. Später führte uns die Wegweisung zeitweise auch wieder an der recht stark befahrenen Bundesstraße entlang, was einigen Stress verursachte. Hinter Nehren machten wir am Fluss Mittagpause und ließen die recht zahlreichen Radler an uns vorüberziehen.
In Alf gab es Kaffee, dann kamen zwei enge Moselschleifen. Wir sahen im Laufe des Tages jede Menge Campingplätze, wo die Paare auf Liegestühlen vor ihren Wohnmobilen saßen und sich einem Müßiggang hingaben, der uns schwer verständlich bleibt.
Schließlich erreichten wir unser Ziel, erhielten nach einigem Telefonieren auch den Code zum Schlüsselkasten und konnten so unser Zimmer im Alten Schulhaus von Rachtig beziehen. Abendessen gab es auf der gut besuchten Terasse des nahen Sängerheims und so war am Ende auch der Rückweg in unser Zimmer nicht weit.